logo

Archiv 2019 "Entgrenzt optimiert ersetzbar"

Pressemitteilung

Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter

Frankfurt am Main, 14. März 2019. Digitale Technologien haben die Kommunikation des einzelnen und damit auch die Gesellschaft verändert. In wie weit prägen und steuern sie Individuen und das soziale Gefüge, in wie weit verändern sie Demokratie? „Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter lässt sich nur bewältigen, wenn wir akzeptieren, dass alles gesellschaftliche Dasein technisch vermittelt ist“, sagt Jeanette Hofmann dazu, Forschungsdirektorin des Alexander-von-Humboldt-Instituts für Internet und Gesellschaft (HIIG). Dazu müssen wir, so die Politikwissenschaftlerin weiter, uns von einem Mythos verabschieden: „Wir stellen uns Technik und Gesellschaft gerne als Gegenüber wesensfremder Phänomene vor – hier die menschliche Natur, dort die Macht der Technologien, die immer droht, die Kontrolle über uns zu übernehmen.“ Das ist aus Sicht der renommierten Wissenschaftlerin, die neben ihren Forschungstätigkeiten am HIIG und Wissenschaftszentrum Berlin an der Freien Universität eine Professur für Internetpolitik innehat, kontraproduktiv. Beim lpr-forum-medienzukunft spricht sie über Experimente im digitalen Möglichkeitsraum unter der Überschrift „Mediatisierte Demokratie“.

Umdenken fordert auch Stephan Weichert – mit Blick auf journalistische Innovationen. „Wir müssen herausfinden, was die Nutzer wirklich wollen und was der Gesellschaft guttut.“ Wie das gelingen kann, ist aus seiner Sicht kein Geheimnis, das lasse sich vor allem über nutzerzentrierte Methoden testen und umsetzen, so der Leiter des Studiengangs Digital Journalism an der Hamburg Media School. Die wichtigste Regel bei der Entwicklung von technologiegestützter Innovation heißt für Stephan Weichert: „Journalistische Produkte sollten immer vom Nutzer her gedacht werden“. Nach seiner Analyse „machen viele den Fehler, die Technologie an sich oder das Geschäftsmodell in den Mittelpunkt ihrer Entwicklungen zu stellen.“ Journalisten hätten ihre Produkte über viele Jahrzehnte ‚aus dem Bauch heraus‘ oder nach Gutdünken entwickelt. Doch „diese Vorgehensweise ist spätestens mit der Digitalisierung obsolet geworden.“, sagt Stephan Weichert. Er setzt sich beim lpr-forum 2019 mit journalistischen Innovationen und dem Wertegefüge auseinander.

Beim lpr-forum-medienzukunft diskutieren unter der Überschrift

Entgrenzt _ optimiert _ ersetzbar
Digitale Herausforderungen an das Ich und was daraus für die Gesellschaft folgt

am Donnerstag, den 4. April 2019 in der Evangelischen Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt

die Politikwissenschaftlerin Jeanette Hofmann, Forschungsdirektorin des Alexander-von-Humboldt-Instituts für Internet und Gesellschaft und Professorin für Internetpolitik, Freie Universität Berlin, und Stephan Weichert, Leiter des Studiengangs Digital Journalism an der Hamburg Media School, mit Joachim Becker, Direktor der LPR Hessen, dem Philosophen Markus Gabriel, Direktor Center for Science and Thought, Universität Bonn, dem Neurowissenschaftler Sebastian Markett, Professor für Molekulare Psychologie, Humboldt-Universität zu Berlin, der Medienpädagogin Dorothee M. Meister, Professorin an der Universität Paderborn und Vorsitzende der Gesellschaft für Medienpädagogik, der Fernsehjournalistin Corinna Milborn, Informationsdirektorin Puls4, ProSieben Sat.1 Österreich, der Autorin Susanne Gaschke (Welt und Welt am Sonntag) und Kristina Sinemus, seit Januar Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung. Es moderieren die Journalistinnen Lena Jakat (Süddeutsche Zeitung, Leitung Homepage) und Ingrid Scheithauer.

Weitere Informationen unter lpr-forum-medienzukunft

Gerne sind wir Ihnen behilflich, Interviewtermine mit Referentinnen und Referenten zu vereinbaren.
Ein Presseclipping steht zur Verfügung.

Rückfragen an: Büro Ingrid Scheithauer | Zedernweg 5 | D-53340 Meckenheim
Frau Carmen Jentzsch | Tel. 0171 556 82 57 | jentzsch@ingridscheithauer.de